Was ist BARF?

 

Die Abkürzung BARF steht für Biologisch Artgerechtes Rohes Futter. Es handelt sich um eine Ernährungsform für Hunde, bei der der Besitzer das Futter aus rohen, frischen Zutaten selbst zusammenstellt. Die Zusammensetzung der Ration orientiert sich dabei am Aufbau eines potentiellen Beutetiers und ahmt durch die Zugabe weiterer Futterkomponenten die natürliche Futterzusammensetzung eines wild lebenden Caniden nach.

 

 

Aufbau eines Beutetiers

 

Der größte Teil am Beutetier besteht aus Muskelfleisch und Pansen bzw. Blättermagen. Diese Komponenten liefern Aminosäuren und natürlich auch andere wichtige Nährstoffe, sowie Energie. Auch Innereien sind ein wichtiger Bestandteil des Barfplan und werden unterteilt in Leber, Herz (=Muskelfleisch, wird in der Barfration als Innerei bewertet, da nur eine gewisse Prozentzahl gefüttert wird), Niere, Milz und Lunge.

 

Sehr wichtig ist auch ein gewisser Knochenanteil, denn auch ein z. B. kleines Beutetier besteht zwischen 4-6% aus reinen Knochen. Knochen liefern vor allem Calcium und Phosphor, aber auch Kalium, Natrium und Magnesium. Erhöht oder erniedrigt man den Anteil an RFK (rohe fleischige Knochen) zu sehr, kommt es zu Mangelerscheinungen, denn je mehr Knochen man füttert, desto weniger Platz haben andere Futterkomponenten in der Ration und außerdem werden bestimmte Nährstoffe (z. B. Calcium oder Phosphor) überdosiert, was an sich schon nachteilig ist, aber auch noch zu sekundären Nährstoffmängeln bei anderen Nährstoffen führen kann (z. B. Magnesium). Außerdem führen große RFK-Anteile bei vielen Hunden zu Knochenkot.

 

Wild lebende Caniden fressen auch pflanzliche Bestandteile (Rohfaser), wie Früchte oder Kräuter bzw. Kot anderer Tiere.

 

Mit Ölen oder andere Supplemente werden Mangelerscheinungen vorgebeugt, da unsere Haustiere meist nicht mit Fleisch aus artgerechter Haltung gefüttert werden und auch weil sie zum Großteil in Wohnungen leben und somit nicht genug Sonnenstrahlen erhalten.

 

Aufbau in Zahlen:

 

70% bis 80% tierischer Anteil: 

  • 50% Muskelfleisch
  • 20% Pansen/Blättermagen
  • 15% Innereien
  • 15% RFK (rohe fleischige Knochen)

20% bis 30% pflanzlicher Anteil:

  • 75% Gemüse
  • 25% Obst

Natürlich spielt es keine Rolle ob der Hund jetzt 50% oder 55% Muskelfleisch oder genau 15% Innereien erhält, schließlich gibt es in der Natur auch keine vorgeschriebene Tabelle wie ein Beutetier auszusehen hat. Aber eine ungefähre Einteilung ist wichtig, damit die Nährstoffe gedeckt werden.

 

 

Abgrenzung BARF und Rohfütterung

 

Diese beschriebene Art der Fütterung ist es, welche sich von anderen Rohfütterungsmodellen unterscheidet. Einfach nur rohes Fleisch zu füttern, ohne nennen wir es mal Konzept, hat nichts mit dem Begriff BARF zu tun und ist einfach nur Rohfütterung. Seinem Hund rohes Fleisch zu füttern, ohne auf die verschiedenen Komponenten zu achten, kann leider zu Über- oder Unterversorgungen des Tieres führen, dass ist auch der Grund, wieso BARF von vielen, auch von Tierärzten, als nicht bedarfsdeckend bezeichnet wird. Auch das Kaufen von bereits gemischten Fleischsorten in Barfshops, ist fragwürdig, da diese meist nicht optimal zusammengesetzt sind.